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Vermehrungsgarten Hannover                                  – der erste Garten dieser Art in einer Großstadt

 

Wir kümmern uns um den Erhalt meist alter, immer samenfester Gemüsesorten und interessanter Kräuter.

Dafür brauchen wir Unterstützung von Leuten, die mit anpacken: beim Gartenaufbau: beim Aussäen, Pflegen, Beschreiben und Ernten. Mitmachen kann jede/r, gärtnerisches Wissen ist hilfreich, aber es geht auch ohne. Einarbeitung und die Beantwortung von Fragen ist selbstverständlich.

Immer dienstags und sonntags ab 14 Uhr ist der Vermehrungsgarten für MithelferInnen geöffnet. Für jede/n finden wir die richtige Aufgabe, von meditativ bis handfest, in der Sonne oder im Schatten. Keine Anmeldung, keine Festlegung, wie lange und wie viel man mithelfen möchten.

 

Nur mal gucken und sich informieren ist von April bis Oktober immer am 2. Sonntag im Monat möglich. Um 15 Uhr findet dann eine Führung statt.

 

 

 

Was hat das mit Transition-Town zu tun?

 

Saatgut ist die Grundlage unserer Ernährung. Die Konzentration im Lebensmittel- und Saatgutmarkt wird für immer mehr Menschen als Zukunftsproblem angesehen. Sie sind unzufrieden darüber, dass die Vielfalt im Gemüse- und Obstbereich zurückgeht, die immer stärker genormten Angebote sich durch einheitliches Aussehen und gute Transport-eigenschaften und nicht durch guten Geschmack auszeichnen.

 

Das Wissen über Gemüseanbau geht zurück, Gartenbücher enden mit der Ernte für die Küche. Auch in der Ausbildung zum Gärtner ist das Thema Vermehrung nicht mehr präsent.

 

Immer mehr Menschen wollen das Thema Ernährung nicht mehr der Industrie und dem Handel überlassen und selbst aktiv werden.

 

 

 

Neben der politischen Auseinandersetzung ist die praktische Beschäftigung mit dem Thema wichtig.

 

Statt mit viel Energie gegen die Windmühlenflügel von Monsanto & Co. anzustürmen wollen wir uns praktisch um den Anbau und dem Erhalt von alten Gemüsesorten kümmern.

 

Um die Vielfalt zu erhalten und sich die Essgewohnheiten nicht von den Konzernen diktieren zu lassen, werden immer mehr BürgerInnen selbst aktiv. Sie beginnen im Haus- oder Kleingarten und auf dem Balkon ihre eigenen Gemüsesorten anzubauen, sie vermehren nicht kommerziell angebaute Gemüsesorten und erhalten regional spezifische, an Land und Klima angepasste Sorten. Durch die engagierten GärtnerInnen und Nutzpflanzeninitiativen gibt es auch heute noch eine Vielfalt an Saatgut für Gemüse- und Kräuterpflanzen. Sie wollen in möglichst vielen Gärten wieder zum Leben erweckt werden. Seien es bisher unbekannte Gemüsesorten wie Yacon, Ewiger Kohl oder Schlangenknoblauch oder seltene Sorten, wie Ochsenherztomaten, Monstranzbohnen oder Teufelsohren – sie bieten frisch aus dem Garten intensiven Geschmack und gesunde Inhaltsstoffe, aber auch ganz neue Erlebnisse bei der Auseinandersetzung mit den Jahreszeiten, mit Sonne und Wind, mit Schneckenplage und saftiger Ernte.

 

 

 

Damit diese Arbeit aber nicht nur vereinzelt und immer wieder neu begonnen werden muss, schaffen wir einen festen Ort für die bunte Welt der Gemüsevielfalt.

Wir bauen einen Vermehrungsgarten, der den unglaublichen Gemüsereichtum nicht nur dokumentiert, sondern auch zeigen kann, was selbstbestimmtes Gärtnern und Essen bedeutet. Ein Ort an dem Wissen gesammelt wird und vor allem ein Ort für alle, die neugierig, auf Gärtnern und selbstbestimmtes Essen jenseits der Normierung und Konzernpolitik sind.

 

 

 

Vermehrung von Gemüse ist eine erhaltenswerte Kultur!

 

Genau wie Kochen und ein Instrument zu spielen ist die Vermehrung von Nutzpflanzen eine Kultur, die es zu erhalten und zu fördern gilt. In Zeiten von Globalisierung und regelmäßiger Versorgung mit fast allen Gemüsearten sind die Kenntnisse von Gemüseanbau in der Bevölkerung zurückgegangen. Saatgut ist Kulturgut, über viele Jahre von vielen GärtnerInnen und Landwirten entwickelt, nun besteht die Gefahr, dass Wissen und Sorten weiter verloren gehen. Der Vermehrungsgarten ist ein Ort, diese Kulturtechniken zu erlernen. Es gibt regelmäßige Führungen, wie auch Mitarbeits- und Lernmöglichkeiten im praktischen Bereich.

 

 

 

Weitere Informationen unter www.vermehrungsgarten.de