Sufi.ZEN

- Schule der Genügsamkeit

Schulen vermitteln nicht einfach Wissen, sondern legen ganze Lebensweisen nahe - sie sind "Prägestätten von Habitusformen". Oftmals ganz unbewust und implizit tragen sie dazu bei, dass wir unser Leben an produktivistischen und konsumistischen Zielen ausrichten - oder andere Wege gehen wollen. Die Schule der Genügsamkeit, das 'Sufi.ZEN' ist als Bildungs- und Begegnungsstätte in erster Linie für Erwachsene konzipiert, wird aber auch Angebote für Kinder bereit halten. 

 

Es ist nicht trivial, eine Schule des Übergangs hin zu genügsamen Lebensweisen zu gründen. Wir beschäftigen uns seit einigen Jahren mit dem Sufi.ZEN und kommen langsam, aber Schritt für Schritt voran mit dieser Aufgabe. Den ersten Versuch einer Gründung am Park der Sinne in Laatzen haben wir aufgegeben und sind nun damit beschäftigt, ein ebenso wirksames wie lebenswertes bzw. liebenswürdiges  Programm der Habitustransformation als curricularen Entwurf zu entwickeln.

 

In unserer Sufi.ZEN-Entwicklung geht es um die drei Bereiche Freie Schule, Erwachsenenbildung und Akademie. Die Schule der Genügsamkeit soll also nicht nur eine Schule für Kinder sein, sondern eine Weiterbildungs- und Forschungsstätte zur Erkundung und Einübung non-konsumistischer/-produktivistischer Lebensweisen, und zur Entwicklung von Umsetzungsstrategien zur Etablierung dieser zu entwickelnden Lebensweisen.

Was das bedeutet, lässt sich vielleicht mit einem Zitat aus dem Masterplanbericht der Stadt und Region Hannover von 2014 ableiten, wo einige Bereiche der Suffizienz benannt werden:

 

 

„Für den Bereich Private Haushalte wurden Annahmen zur Suffizienz gemacht. Danach soll der Endenergieverbrauch reduziert werden durch

 

-        Reduzierung der durchschnittlichen Wohlfühltemperatur um 1°C, Reduzierung des Raumwärmebedarfs um 6 % gegenüber Trend,

 

-        keine Erhöhung des spezifischen Wohnraums (ab dem Jahr 2020),

 

-        Verringerung des Ausstattungsgrades von Elektrogeräten je Wohnung um 5 % gegenüber dem Trend sowie Reduzierung des Stromverbrauchs von Elektrogeräten durch energiesparendes Nutzerverhalten (Tageslicht nutzen, Vermeidung von Stand-by-Verlusten) um 5 % gegenüber dem Trend.

 

Im Bereich Industrie/GHD durch

 

-        Reduzierung der durchschnittlichen Raumtemperatur um 0,5°C in den Heizperioden Verbrauchsreduzierung um 2 % gegenüber Trend,

 

-        Anhebung der durchschnittlichen Raumtemperatur um 0,5°C in den Hitzeperioden Verbrauchsreduzierung um 2 % gegenüber Trend sowie

 

-        energiesparendes Nutzerverhalten bei der Beleuchtung (wie Vermeidung von Stand-by-Verlusten, Tageslicht nutzen) Verbrauchsreduzierung um 5 % gegenüber Trend.

 

Und im Bereich Verkehr durch

 

-        Reduzierung des Fahrzeugbestandes um 20 % gegenüber dem Trend

 

-        Reduzierung des Flugverkehrs um 15 % gegenüber dem Trend sowie

 

-        Reduzierung der Importgüter um 25 % gegenüber dem Trend.“

 

 

 

Diese Ziele sind nun zwar als notwendig erkannt worden. Es gibt aber keine Umsetzungsstrategie! Wir wollen mit dem Sufi.ZEN einen Leuchtturm schaffen, der orientierende Modelle für die Umsetzung sichtbar, erlebbar, einübbar werden lässt, wobei wir auch davon ausgehen, dass hier neue Modelle entstehen müssen: durchaus in Verbindung mit anderen innovativen Programmen der Stadt wie Hannover 2020 (Stadtentwicklung), den Mobilitäts- und Agrikultur-Programmen etc.

 

Rückblick:

Seit 2014 gären die Pläne für ein Suffizienz-Zentrum, kurz: ein Sufi.ZEN, herzförmig als Teil des Parks der Sinne, in 1 KM Luftlinie vom Kronsberghof entfernt. Ziel ist es, einen Ort zu schaffen, an dem neue Grundlagen für zukunftsfähige Lebensweisen erlernt werden können. Dafür sollen auch weiträumige Flächen für Gemeinschaftsgärten, Seminarräume und Earthships hergerichtet werden.

 

Die Diskussion ist in der Stadt Laatzen und in der Region Hannover in Gang gebracht, wir arbeiten weiter an dieser Vision... [ - Ergänzung 2016: der Diskussionsprozess für Laatzen wurde eingestellt! ]

 

Wer sich für den Planungsstand interessiert bitte anfragen unter pr()hannover.de

 

- Mitmachen erwünscht!