Unternehmen Tafelrunde

Pilotprojekt der Nationalen Stadtentwicklungspolitik des Bundes -

für eine transformative Ökonomie in der Region Hannover

Im Dezember 2013 geht unser brandneues Projekt mit einem Kick Off-Monat an den Start, in dem das Team zusammengestellt und eine detaillierte Arbeitsplanung und -teilung abgestimmt wird.


Wir entwickeln eine Transition-Mitmach-Landwirtschaft, die alternative Produktions- und Ernährungsweisen mit Stadt-Transformation und mit sozialer Integration verknüpft. An drei Orten (Clustern) werden zunächst 

- kleine Flächen für den Obst- und Gemüseanbau einer Solidarischen Landwirtschaft, sowie

- eine Tafel oder eine ähnliche soziale Einrichtung, und

- eine Gemeinschaftsküche als Treffpunkt und Bildungsstation

miteinander verbunden.

 

Im Januar startet die 'Connecting'-Phase

‚Connecting’ steht hier für das Aufnehmen von intensiven, dauerhaft tragenden Verbindungen des ‚Unternehmen Tafelrunde’-Teams mit den Standorten und den Menschen dort.

In den drei Clustern werden bis zum Ende des Frühjahrs die ersten (kleineren) Kernflächen, die auch der Öffentlich­keitsarbeit und dem experimentellen Anbau bzw. der Bildungsarbeit dienen, akquiriert und für den Anbau vorbereitet:

 

(a) In Laatzen ist sind das Teile einer stillgelegten Sportanlage, hier wird die Stadt uns zunächst 1400qm verfügbar machen, die wir im Rahmen eines Toleranz fördern-Projekts zum ‚Permakultur-Schaugarten’ aufbauen. Dieser Garten wird dann als Teil des sehr bürgerlichen ‚Park der Sinne’ zum Schaufenster für die Idee der Tafelrunden-Landwirtschaft, soll also der Öffentlichkeitsarbeit und der Kunden- bzw. Mitgliederakquise dienen. Die in der Nähe befindliche Tafel und die Küche des Zentrums für Arbeit und Qualifizierung werden durch Veranstaltungen wie gemeinsames Kochen, Vorlesungen u.a. in den Betrieb integriert.

Egons Villa, der Treffpunkt für den Cluster Hainholz/Vahrenwald
Egons Villa, der Treffpunkt für den Cluster Hainholz/Vahrenwald

(b) In Hainholz/Vahrenwald wird es neben einer 1400qm großen Streuobstwiese mit einem 2000qm großen Kleingarten einen Standort geben, den wir ebenfalls zum Schaufenster und Gruppentreffpunkt aufbauen wollen: Egons Villa. Dort ist für das erste Jahr die Herrichtung eines 120qm-Seminarhauses geplant (Tafel! Küche!) sowie der Aufbau von Hochbeeten für den Gemüseanbau.

 

(c) In Ahlem/Limmer stehen uns 2000qm städtischer Fläche zur Verfügung, eine Streuobstwiese, die zum festen Bestandteil der Solidarischen Landwirtschaft herangezogen werden soll. Eine zusätzliche Fläche wird derzeit noch verhandelt. In diesem Cluster wird auch die Bebauung des Siedlungsgebietes Wasserstadt besonders im Fokus stehen, da hier gewisse Möglichkeiten bestehen, die Grünflächen­planung zu beeinflussen und die Siedlungsplanung mit den Grundgedanken aus dem urbanen Gärtnern und der urbanen Solidarischen Landwirtschaft zu bereichern (bspw. in Kooperation mit Prof. Schröder, vgl. http://www.staedtebau.uni-hannover.de/1445.html).

 

Im Sommer und Herbst wird der Anbau und die Ernte auf diesen ersten Flächen möglichst öffentlichkeits­wirksam betreiben, um den Kreis der Mitglieder und ehrenamtlichen Unterstützer zu erweitern: Bildungsveranstaltungen, Feiern wie die Eröffnungs- und Erntefeste, begleitende Pressearbeit werden zu organisieren sein.

 

Ebenfalls im Frühjahr (April/Mai) soll als Flankierung des Clusteraufbaus die deutschlandweit erste Qualifizierungsmaßnahme zum Urbanen Garten- Obst- und Gemüsebau des Zentrums für Arbeit uns Qualifizierung (ZAQ) der Leine Volkshochschule starten. Diese zweijährige Maßnahme zur Förderung beruflicher Weiterbildung nach Sozialgesetzbuch  III §§77-87 für Bezieher nach SGB II und III wird über Bildungsgutscheine der einzelnen Teilnehmer abgerufen. Von April 2014 bis März 2016 (genaue Daten bitte Nachfragen, noch in Planungsstadium) werden die Mitarbeiter des Pilotprojekts Unternehmen Tafelrunde möglichst intensiv mit dem zwölf zu qualifizierenden Kandidaten und den Fachkräften, die diese innovative Qualifizierung mit uns zusammen durchführen, kooperieren. Die für den Garten- und Gemüsebau und die Mitarbeit in der Solidarischen Landwirtschaft zu Qualifizierenden sollen am Ende der Laufzeit auch kompetente und motivierte Mitarbeiter für das später selbstständig arbeitende Team des Unternehmens Tafelrunde abgeben. (Die Rechtsform und die Mitarbeiterstruktur des späteren Unternehmens – auch das Verhältnis von abhängig Beschäftigten und Leitung – wird im Rahmen des Pilotprojekts von den Beteiligten selbst zu entwickeln sein.)

 

Die ‚Building’-Phase im Jahr 2015 beinhaltet den substanziellen Auf- und Ausbau des Betriebs mit signifikanten Erträgen und einer (mehr oder weniger aktiven) für den dauerhaften Betrieb ausreichenden Abnehmerzahl.

In den ersten Monaten des Jahres 2015 werden die Vorgespräche zu Ende geführt, die den Zweck haben, mit angren­zenden landwirtschaftlichen Betrieben in eine Zusammenarbeit einzusteigen. Angestrebt werden Teilkonversionen einiger im Umfeld existierenden Betriebe durch die Kooperation mit dem Unternehmen Tafelrunde: Die konventionellen Betriebe sollen Flächen verfügbar machen, die dann vom Unternehmen Tafelrunde nach den Prinzipien der urbanen Solidarischen Landwirtschaft bewirtschaftet werden. Diese Flächen werden dann an die Cluster-Kernflächen angedockt. Mit der Zeit wird sich, so unser Kalkül, der Betrieb durch die ‚Kontaktinfektion’ mit der Tafelrunden-Mitmach-Landwirtschaft verändern.


Mit dem letzten Baustein Becoming Self-Reliant im Jahr 2016 wird die personelle und institutionelle Selbstständigkeit des Zusammenhangs erreicht. Am Ende der Qualifizierungs­maß­nahme sollen die zukünftigen Leiter und Mitarbeiter des Tafelrunden-Betriebs (die sich auch aus Personen rekrutieren können, die die Maßnahme nicht besucht haben) so begleitet und gecoacht worden sein, dass sie aus eigener Kraft das Unternehmen in dauerhafte stabile, ertragreiche und weiterhin auch transformatorische Routinen bringen.

 

Projektpartner

Pestel Institut (Gesamtleitung und -koordination)

Transition Town Hannover (Auf- und Anbaubetrieb, Öffentlichkeitsarbeit)

Zentrum für Arbeit und Qualifizierung der Leine Volkshochschule (Qualifizierung)

Niedersächsische Landwirtschaftskammer (Fachberatung und Bildungsarbeit)

Hochschule Osnabrück (Begleitforschung)

 

Projektfinanzierung

Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB), Nationaler Strategieplan für integrierte Stadtentwicklungspolitik

Jobcenter Region Hannover

Landeshauptstadt Hannover

Stadt Laatzen

 

Info

Pestel Institut gGmbH info@pestel-institut.de 0511 990 94 40

TTH Public Relations pr@tthannover.de

sowie http://thomas-koehler.org/post-oil-city.html