"Wohnprojekt Himmelblau" ist eine Gruppe von Menschen, die in Hannover gemeinschaftliches Wohnen zur Miete anstrebt. Es geht der Gruppe um bezahlbare Mieten, ressourcensparendes Bauen und Wohnen sowie um eine verbindliche Nachbarschaft.

Die Mitglieder des "Wohnprojekts Himmelblau" wollen sich nach dem Motto "weniger ist mehr" beim individuellen Lebensraum beschränken, um dem Leben in und mit der Gruppe mehr Raum zu geben. Darüber hinaus sollen sich die Aktivitäten der Gruppe und ihrer Mitglieder positiv auf die Nachbarschaft auswirken. Wir sind überzeugt, dass die Vielfalt der Gemeinschaft und sich ergänzende Kompetenzen die Lebensqualität bereichern. Das gegenseitige Unterstützen und die gemeinsame Freude an Freizeitaktivitäten und gemeinschaftlichen Aufgaben sollen den Zusammenhalt stärken und nach Außen ausstrahlen.

Das "Wohnprojekt Himmelblau" will durch seine Selbstbeschränkung bei Größe und Ausstattung des individuellen Wohnraums dem Trend zu steigenden Mieten im städtischen Raum und damit der Verdrängung unterer und mittlerer Einkommensbezieher und -bezieherinnen entgegentreten. Wir sind überzeugt davon, dass zum Zusammenleben eine soziale Vielfalt und ein respektvoller Umgang miteinander gehören. Durch Eigenleistung in der Bauphase sowie Projekte, wie zum Beispiel ein Repair-Café oder Hausarbeitenhilfe, soll zudem die Identifkation mit dem Wohnort und seinem Umfeld gestärkt werden.

Wir wollen als Gemeinschaft leben. Manche von uns bevorzugen das Leben in einer Hausgemeinschaft mit eigener Wohnung, andere könnten sich auch in einer Wohngemeinschaft wohlfühlen. Allen ist jedoch wichtig, dass jede/r auch "eigene vier Wände" hat, in die er/sie den eigenen Freiraum hat. Dabei brauchen wir nicht jede/r eine eigene Wasch- oder Bohrmaschine. Vielleicht ist auch das gemeinsame Kochen für viele nicht nur günstiger, sondern auch netter und geselliger.

Wichtig ist uns, dass innerhalb der Gemeinschaft jede/r Einzelne den Freiraum zur individuellen Gestaltung des Umfeldes als auch zur Eigenentwicklung und Selbstentfaltung findet. Wir wünschen uns, dass daraus eine positive Lebenseinstellung entsteht beziehungsweise gestärkt wird. Die geringere individuelle Wohnfläche in Verbindung mit großzügig gemeinschaftlich genutzten Bereichen bedeutet aus unserer Sicht also eine Steigerung der Lebensqualität!

In der Gemeinschaft können wir uns mehr leisten und eine höhere Wohnqualität erreichen, als wenn wir einzeln wohnten. Wer kann schon von sich behaupten, einen Garten, ein Café, einen Fitness- und Wellnessbereich, eine Bibliothek, ein Atelier und vieles mehr in seinem Haus zu haben, welches baubiologisch einwandfrei ist, energieautark funktioniert und über eine nachhaltige Haustechnik verfügt? Wir wissen auch nicht, ob das alles realisiert werden kann, aber die menschliche Qualität unserer Gruppe gibt das Potenzial her.

Wir glauben, das ein Zusammenleben und Teilen in Gemeinschaft die Kommunikation, die Aktivität und das Wohlbefinden jedes Einzelnen in der Gruppe steigern. Jede/r kann und soll zum Zusammenleben etwas beitragen und darf Unterstützung von der Gruppe in Anspruch nehmen. Die Heterogenität der Gemeinschaft steigert die Austauschmöglichkeiten und die Entwicklung sozialer Ressourcen. Sie trägt auch zur Stabilisierung im Sinne einer Krisenfestigkeit und zur Steigerung der Akzeptanz durch das Umfeld bei.

(Das "Wohnprojekt Himmelblau" ist kein "Wolkenkuckucksheim", seine Gruppenmitglieder sind auch nicht blauäugig. Aber wir sind überzeugt, dass man seinen Hoffnungen und Träumen auch eine reelle Chance geben muss.)

Klingt das für dich interessant? Weitere Informationen kannst du bei Michael Eberstein unter 

michael-e(at)wohnprojekt-himmelblau(dot)de erfragen.